Das U 19-Team der Badmintonabteilung des SV Fischbach ist deutscher Vizemeister! In Dillingen an der Donau unterlagen die Nachwuchsspieler des ambitionierten Dorfvereins an den drei Wettkampftagen der Deutschen Mannschaftsmeisterschaften nur im Endspiel der Vertretung des FC Langenfeld.
Der SV Fischbach war einer der wenigen Vereine, die sich gleich mit zwei Mannschaften qualifiziert hatten. In der Altersklasse U 15 und eben bi U 19 kämpften die Fischbacher gegen jeweils sieben andere Teams um die Titel. Die U 15-Formation musste nach den Gruppenspielen die Segel streichen. Knappe Niederlagen gegen die Favoriten des FC Langenfeld und gegen den VfL Osnabrück zeigten aber das Potenzial, das die noch sehr junge Mannschaft besitzt. In der Aufstellung tauchten auf: Malika Jung, Laura Schäuble, Antje Scheen, Jan Huhysen, Julian Reuther, Christopher Klein, Maximilian Schwing und Steffen Becker.
Das Jugendteam war mit anderen Ambitionen angetreten. Mit ein paar Nationalspielern in den Reihen und fast alle am Heinrich-Heine-Gymnasium mit exzellenten Trainingsbedingungen versehen, musste man selbst die Ziele sehr hoch ansetzen. Aber die Gegner waren wahrlich nicht „von Pappe“. In der Vierergruppe erwischten die Fischbacher einen glänzenden Start beim 7:1 Erfolg gegen die Vertretung des Badmintontraditionsvereins BV Mülheim. Es ging gegen den Zweiten der Südostdeutschen Meisterschaften TSV Lauf noch besser weiter, als die Bayern mit 8:0 geschlagen werden konnten. Im letzten Spiel ging es gegen den Titelverteidiger SG EBT Berlin um den Gruppensieg. Da die Berliner ihre vorangegangenen Begegnungen nicht so hoch wie die Fischbacher gewonnen hatten, reichte den Pfälzern ein Unentschieden. Und so endete die Auseinandersetzung auch. Diese lapidare Feststellung gibt aber in keinster Weise die Stimmung wieder, die in den einzelnen Kämpfen herrschte. Die zahlreich mitgereisten Fans veranstalteten ein Höllenspektakel, das die Spielerinnen und spieler zu Höchstleistungen anspornte. So war z.B. das erste Einzel zwischen Fabian Hammes und Eetu Heinu, einem Finnen auf der Position eins der Hauptstädter, ein Spiel, das auch internationalen Ansprüchen ohne weiteres genügte. Hammes entschied die Begegnung in drei Sätzen für sich.
Im Halbfinale stand das zweite Berliner Team. Der SV Berliner Brauereien, gegenüber. Drei Nationalkadermädchen sorgten für zwei relativ sichere Punkte für die Norddeutschen, wobei die erst 15-jährige Alina Hammes der deutschen Vizemeisterin U 19 das Leben sehr schwer machte. Doch die Jungenpunkte durch Philip Merz/Kevin Joss im 2. Doppel, und durch Fabian Hammes im 1. und Julian Degiuli im 3. Herreneinzel hielten die Partie offen. So machte das Mixed Elena Zinssius und Jonas Geigenberger mit einem Zweisatzsieg „den Sack zu“. Das 4:4 bei besserer Satzwertung reichte zum Finaleinzug für den SVF, in dessen Reihen im Übrigen auch Kathrin Becker und Julia Schwing standen.
Hier wartete der Abonnementssieger FC Langenfeld. Es entwickelte sich wieder eine Auseinandersetzung, die bis zum letzten Spiel spannend blieb. Leider gingen beide Herrendoppel, teilweise sehr unglücklich, verloren. Doch der Punkt im Damendoppel mit Elena Zinssius/Alina Hammes hielt das Geschehen offen. Auch Fabian Hammes war wieder ein Punktegarant im 1. Einzel und auch Julian Degiuli hielt mit seinem Einzelsieg sein Punktekonto im gesamten Turnier sauber. Doch dann gingen das zweite Herreneinzel und das Dameneinzel weg, so dass das abschließende Mixed entscheiden musste. Hier waren die Ausgangsbedingungen für den SVF gar nicht so schlecht, denn ein Sieg, ziemlich egal in welcher Höhe, hätte den Gesamterfolg bedeutet. Doch Elena Zinssius und Jonas Geigenberger konnten den Lohn der Mühen nicht einfahren und mussten sich u.a. Fabienne Deprez, dem größten deutschen Nachwuchstalent, beugen.
So blieb der Vizetitel übrig, der nach Überwindung der ersten Enttäuschung als toller Erfolg gewertet wurde. Man muss sich nur einmal vor Augen halten, dass ein kleiner Dorfverein zwei Clubs aus der deutschen Hauptstadt mit eigentlich viel besseren Möglichkeiten und einer ganz anderen Infrastruktur hinter sich lassen konnte. Das Modell Fischbach/HHG scheint weiterhin gut zu funktionieren.

Das Erfolgsteam
(Foto: Dieter Merz)