Endlich hat es geklappt! Das U 19-Team des SV Fischbach holte sich den Titel eines Deutschen Mannschaftsmeisters in der Alterklasse U 19. In Augsburg fischten die Fischbacher nicht im Trüben, sondern sorgten für klare Verhältnisse. Nach dem dritten Platz vor zwei Jahren und dem zweiten im letzten Jahr sieht der Sieg 2008 eigentlich wie die logische Konsequenz aus. Doch natürlich ist die Umsetzung dieser Folgerung in der Praxis oft nicht so einfach.
Aber es lief für die Fischbacher Jungen und Mädchen von Anfang an rund. Nach einem 8:0 Kantersieg gegen den bayrischen Vertreter TV Dillingen kam der Fischbacher Motor nur gegen die SpVgg Sterkrade-Nord (NRW) beim 5:3 Erfolg ein bisschen ins Stottern. Das 7:1 gegen den Nordmeister Blau-Weiß Wittorf-Neumünster wirkt dann wieder sehr deutlich, war aber in den einzelnen Begegnungen hart erkämpft.
An dieser Stelle, dem Ende der Gruppenspiele, war für das Schülerteam leider Endstation. Nach einem Spielgewinn gegen den TV Refrath und einer Niederlage gegen Peine hätte den Fischbachern ein Unentschieden gegen Freystadt (Bayern) genügt, um die Runde der letzten Vier zu erreichen. Zwar konnte der überragende Julian Reuther sein Einzel und zusammen mit Christopher Klein das erste Doppel gewinnen, doch mehr gelang nicht. Dreisatzniederlagen von Malika Jung, Maximilian Schwing und Christopher Klein in ihren Einzeln zeigen, dass ein Weiterkommen möglich gewesen wäre. Antje Scheen, Laura Schäuble, Steffen Becker und Jan-Pascal Herzer waren die weiteren Akteure, die zum Einsatz kamen. Alle Schüler hatten jetzt Zeit und Muse, ihre älteren Vereinskameraden anzufeuern.
Für die ging es im Halbfinale U 19 gegen den SV Berliner Brauereien, den Zweiten der anderen Vierergruppe. Die Grundlage zum weiteren 7:1 Sieg bildete der Gewinn der beiden Jungendoppel durch Jonas Geigenberger/Richard Domke und Julian Degiuli/Philip Merz. Das Mädchendoppel verloren Svenja Weyrauch und Anna Schwing nach guter Gegenwehr. Alina Hammes nahm Revanche für ihre bei den Deutschen Einzelmeisterschaften im Halbfinale erlittene Niederlage gegen Franziska Burkert und die Jungeneinzel und das Mixed waren eine sichere Beute für die Fischbacher.

Die stolzen Sieger

Da sich im anderen Semifinale etwas überraschend BW Wittorf gegen den Titelverteidiger FC Langenfeld durchgesetzt hatte, kam es im Finale zur Neuauflage der Vorrundenbegegnung Fischbach gegen die „Nordlichter“. Coach Edgar Hammes mahnte gerade wegen des hohen Gruppenspielerfolges zur höchsten Vorsicht und stimmte das Team auf eine harte Auseinandersetzung ein. Der Knackpunkt konnte gleich das 1. Doppel als erstes Spiel sein. Zwei Nationalspielern auf Wittorfer Seite stellten die Fischbacher ihre Kombination Geigenberger/Domke, immerhin auch amtierende oder ehemalige deutsche Meister, entgegen. Die hochklassige und äußerst emotional geführte Partie entschieden die Pfälzer im dritten Satz mit 21:18 für sich. Merz/Degiuli holten im weiten Doppel den zweiten Punkt. Svenja Weyrauch/Linda Reuther mussten das Damendoppel gegen ein deutsches Spitzenduo abgeben. Jetzt ging es den Einzeln im wahrsten Sinne des Wortes Schlag auf Schlag. Philip Merz und Julian Degiuli bezwangen ihre Gegner jeweils in zwei Sätzen. Den härtesten Brocken hatte sicherlich die U 17erin Alina Hammes mit Neele Voigt, der deutschen Ranglistenersten bei U 19 aus dem Weg zu räumen. Sie löste das Problem mit 21:19 im dritten Durchgang bravourös. Den entscheidenden Punkt sicherte dann Richard Domke im dritten Einzel, so dass der Aufgabesieg durch Geigenberger/Hammes im Mixed nur das Endergebnis von 7:1 markierte. Groß war der Jubel im Fischbacher Lager, endlich ganz oben auf dem Treppchen zu stehen. Auch die überaus zahlreich mitgereiste Fangemeinde, die das gesamte Wochenende über die Mannschaft klanggewaltig unterstützte, ließ ihrer Freude freien Lauf. Dr. Becker, Schulleiter des Heinrich-Heine-Gymnasiums, in dem acht der neun Teammitglieder die Schulbank drücken, betonte die hervorragende Symbiose zwischen Schule und Verein.
Vor der Mannschaftsehrung bekamen die besten Einzelspieler Ehrengeschenke überreicht. Alina Hammes kam bei den Mädchen in diesen Genuss, Jonas Geigenberger war bei den Jungen nicht der Glückliche, sondern der Könner, der sich diesen Preis redlich verdient hatte. Thomas Lohwieser, Jugendwart des Deutschen Badmintonverbandes, gab die Meinung wahrscheinlich aller Anwesenden wieder: „Diesen Titel habt ihr euch redlich verdient!“ Die vielen Gratulanten zeigten auch, wie sehr der Meisterpokal den Fischbachern gegönnt wurde. Julian Degiuli, der als Einziger im nächsten Jahr aus Altersgründen das Team verlassen muss, brachte seine Gefühle so zum Ausdruck: „Mit so einem lange angestrebten Erfolg kann man seine Jugendkarriere beenden!“


"Sternstunde"


Das Powerteam