Nach der offiziellen Nominierung zur Mannschafts-Weltmeisterschaft Mitte Mai in Kuala Lumpur setzte unser Spitzenspieler Fabian Hammes gleich noch ein Sahnehäubchen drauf. Bei den Internationalen Meisterschaften von Portugal in Caldas da Rainha, dem Zentrum des portugiesischen Badmintonsports, drang er sensationell bis ins Endspiel im Herreneinzel vor und verbuchte seinen größten Erfolg als Einzelspieler.
Nacheinander schlug er den Inder Sagar Chopda, die schottische Nummer 1 Kieran Merrilees und den Dänen Kristian Nielsen (25:23 21:19), bevor er im Halbfinale auf seinen Landsmann und Trainingspartner vom Olympiastützpunkt in Saarbrücken, Marcel Reuther, traf. Nach 4:13-Rückstand im 1. Satz fand der Fischbacher immer besser ins Spiel und behielt schließlich mit 21:19 die Oberhand. Im 2. Satz ließ er beim 21:8 seinem Kontrahenten keine Chance mehr und machte damit seine erste Finalteilnahme bei einer offiziellen internationalen Meisterschaft, offiziell die „VICTOR 45th Portuguese International Championships 2010“, perfekt.
Hier kam es zur Auseinandersetzung mit Kenn Lim aus Malaysia, der im anderen Halbfinale den Ex-Fischbacher und Ex-Schulkameraden vom HHG Dieter Domke ausgeschaltet hatte. In jedem Satz hielt Fabian Hammes das Match bis 14 bzw. 16 Punkte offen, um dann aber doch mit 14:21 und 17:21 die Überlegenheit des Gegners anerkennen zu müssen. Direkt nach dem Finale war er doch etwas enttäuscht und meinte, „dass es heute einfach ein paar Fehler mehr waren als in den letzten Tagen.“ Aber mit ein bisschen Abstand sprach er von einem „Superturnier“.
Portugal ist offensichtlich für die Fischbacher ein hervorragendes Pflaster. Im Dezember hatten in derselben Halle noch Alina Hammes und Richard Domke bei den Internationalen Jugendmeisterschaften jeweils im Einzel und Mixed triumphiert, jetzt war Fabian Hammes bei den Herren dran. Wenn man bedenkt, dass er es bisher immer nur maximal bis in die zweite Runde solcher europäischen Turniere schaffte, kann man in Bezug auf diese vergangene Woche mit Fug und Recht von einer Sensation sprechen und man darf gespannt sein, wohin sein Weg ihn noch führen wird.