Verbissen kämpft der SV Fischbach gegen den Abstieg aus der Zweiten Badminton-Bundesliga Süd. Das zeigte sich am Sonntag im Heimspiel gegen den TSV Neubiberg/Ottobrunn vor allem in der Partie von Lena Germann, die das Dameneinzel in einem Fünfsatzkrimi für sich entschied und dabei die Zuschauer begeisterte. Auch wenn der Mannschaftskampf am Ende knapp mit 3:4 verloren ging, schöpften die Fischbacher Mut für die letzten beiden Saisonpartien.
Mit lauten „Lena“-Rufen und viel Applaus nach jedem gewonnenen Ballwechsel unterstützten die Fans des SV Fischbach die junge Badmintonspielerin in der dramatischen Schlussphase des Dameneinzels. Es war die Partie des Wettkampfs, in der die Fischbacherin über sich hinauswuchs und einen unerwarteten Sieg für ihr Team holte.
Eingeleitet wurde dieser Badmintonkrimi in fünf Akten in der Sporthalle der IGS Enkenbach-Alsenborn durch die von Lena Germann schnell mit 5:11 und 8:11 abgegebenen ersten beiden Sätze. In dieser für sie überaus kritischen Situation habe sie „einfach locker weitergespielt“, erklärte später eine freudestrahlende Siegerin, wie es ihr gelungen war, eine erfolgreiche Aufholjagd zu starten und den fast schon verlorenen Kampf noch für sich zu entscheiden. Die 19-Jährige zeigte sich fortan nervenstark, holte sich jeweils in der Verlängerung den dritten Durchgang mit 12:10 sowie den vierten mit 15:14 und erzwang so einen Entscheidungssatz, in dem die Spannung sich von Ballwechsel zu Ballwechsel steigerte. Beim Stand von 10:9 hatte Germann gegen Pia Becher den ersten Matchball, den sie aber vergab. Und auch den zweiten (11:10) vermochte sie nicht zu nutzen. Erst mit dem dritten Matchball gelang ihr der sie und die Anhänger des SVF erlösende Punktgewinn, mit dem sie den umkämpften Satz mit 13:11 und damit auch die Partie für sich entschied. „Es war mein bestes Match in dieser Saison“, sagte Lena Germann nach ihrer eindrucksvollen Vorstellung.
Von Dramatik war dagegen im ersten Herreneinzel nichts zu spüren. Felix Hammes machte da mit seinem Kontrahenten Julian Edhofer kurzen Prozess, ließ diesem nicht den Hauch einer Chance. Nachdem die Nummer eins des SVF den Eröffnungssatz mit 11:6 gewonnen hatte, holte er sich den zweiten mit 11:4 und den dritten Satz mit 11:3. „Meine Schläge kamen so, wie ich es wollte“, bemerkte Hammes nach der Schnellpartie und fand, dass sein Widersacher mit seinem Tempo nicht zurechtgekommen sei. Nicht ganz so rasant hatte er zuvor mit seinem Partner Tobias Mickel das zweite Doppel gewonnen. Die beiden Fischbacher errangen in den ersten beiden Sätzen mit 11:7 beziehungsweise 12:10 die Oberhand, gerieten danach durch den verlorenen dritten Durchgang (5:11) nicht ins Stolpern und machten dann den Matchgewinn im vierten Satz (11:8) klar. Zwei starke Auftritte von Felix Hammes, der auch in der kommenden Saison für den SVF den Schläger schwingen will. Das gilt auch für den Fall des Abstiegs aus der Zweiten Bundesliga.
Doch so weit ist es noch nicht. Gegen den TSV Neubiberg/Ottobrunn fehlte nicht viel, und die Fischbacher hätten ihren zweiten Saisonsieg gefeiert. Mit 3:2 in Führung liegend, verloren sie aber die letzten beiden Partien. Tobias Mickel unterlag im zweiten Herreneinzel mit 7:11, 10:12 und 8:11, wobei er im zweiten Durchgang beim Stande von 10:9 einen Satzball vergab. Auch im gemischten Doppel waren Svenja Weyrauch und Lukas Junker nicht chancenlos, zogen aber in drei Sätzen (9:11, 11:13, 7:11) den Kürzeren.
Auch wenn der SVF am Sonntag gegen das Münchner Team die 15. Niederlage kassierte, besteht immer noch die Hoffnung auf ein Happy End. Das kann gelingen, wenn am Ende nur eine Mannschaft den bitteren Abstieg in die Regionalliga antreten muss. In diesem Fall könnte das Fischbacher Team am vorletzten Spieltag mit einem Sieg im Abstiegsduell mit dem BC Remagen einen großen Schritt in Richtung Ligaverbleib machen.